Bei eSportlern ist von außen nur schwer erkennbar, was sich alles im Körper abspielt. Obwohl die Spieler scheinbar nur sitzen und auf den Monitor starren, sind sie stark angespannt und fokussiert. Um der Frage nachzugehen, wie belastend die Leistung im eSport sein kann, haben wir Herzfrequenz- und Stressmessungen bei Profis im Training und Wettkampf durchgeführt.
Beim Spielen stieg der Puls der Spieler auf bis zu 180 Schläge pro Minute an. Damit kommt der eSportler sogar fast an das Belastungsniveau eines Rennfahrers heran und übersteigt andere Sportarten wie z.B. Bogenschießen deutlich.
Stress löst im menschlichen Körper chemische Reaktionen aus. Diese können z.B. im Cortisolspiegel gemessen werden. Je höher der Cortisolgehalt, desto höher ist der Stresslevel. In unserer Messung wiesen die Spieler nach dem Wettkampf einen Anstieg der Cortisolwerte von ungefähr einem Drittel auf. Somit war der Körper durch den eSport einer akuten Stressbelastung ausgesetzt. Um diesen Belastungen Stand zu halten, müssen sowohl Psyche als auch Physis als Grundlage der Stressregulation entsprechend trainiert sein.
Dieser Satz heißt zu Deutsch: „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“. Damit will gesagt sein, dass die Leistungsfähigkeit von Körper und Psyche in einer Wechselwirkung stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Die Ergebnisse unserer Messungen zeigen, dass körperliche Aktivität im Trainingsalltag eines eSportlers nicht fehlen darf.