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Frauen im eSport

Vom 20. bis zum 22. Juli fand in Lissabon, Portugal, das Girl Gamer eSports Festival statt. Dies ist ein Event, bei dem in drei verschiedenen eSport Spielen insgesamt 8 Profi Teams gegeneinander antreten. Das Besondere daran ist, dass nur Frauen an diesem Turnier teilnehmen dürfen. Doch braucht es unbedingt diese Geschlechtertrennung, um auch Frauen im eSport sehen zu können?

Spielverhalten von Frauen

Blickt man auf die großen Turniere im eSport, findet man nur selten weibliche Spielerinnen in den Profiteams. Zwar holen die Frauen aktuell auf, dennoch ist der eSport laut des ESport Trend Reports 2018 vom GlobalWebIndex mit 71% weiterhin ein sehr männerdominiertes Feld. Doch während im Leistungsbereich die Geschlechterverteilung einseitig ist, zeigt der Branchenverband Game , dass unter allen Spielern die Frauen mit 47% nahezu genauso stark vertreten sind wie die Männer. Wie kommt es also, dass Frauen im eSport und insbesondere in den Spitzenbereichen so selten vertreten sind?

Körperliche Voraussetzungen

Anders als im traditionellen Sport, haben Männer aufgrund biologischer Unterschiede keine Vorteile gegenüber Frauen im eSport. Weder bei den Reaktionszeiten noch bei der Feinmotorik ist eines der Geschlechter im Nachteil. Einige Spielerinnen können auch ohne weiteres mit den Männern mithalten oder sie gar übertrumpfen. Von League of Legends, über Counterstrike bis hin zu Starcraft II gibt es überall namhafte Beispiele, wo vereinzelt Frauen an der Spitze mitmischen können. Dennoch findet man selbst diese Ausnahmetalente zumeist nur in reinen Frauenteams wieder.

Trennung nach Geschlechtern

Was im klassischen Sport Gang und Gebe ist, zeichnet sich derzeit auch im eSport ab. Einerseits sind Frauen-Teams und -Turniere ein guter Einstieg für eSportlerinnen, um im kleineren Rahmen Erfahrungen zu sammeln, Selbstvertrauen zu gewinnen und somit auch weitere Spielerinnen zum eSport zu motivieren. Andererseits bildet sich dadurch eine parallele Turnierstruktur, die vermutlich weiterhin im Schatten der großen eSports Bühnen stehen wird.

Gemeinsames Spielen für eine erfolgreiche Inklusion

Um solch einer Trennung nach Geschlechtern zu entgehen, setzt das Profi Team Cloud 9 bereits in der Nachwuchsförderung an. Hier stehen schon am Anfang gemeinsames Spielen und Trainieren der Jungen und Mädchen auf dem Plan, wodurch es erst gar nicht zu einer Aufteilung kommt. Gerade jetzt in der noch frühen und offenen Phase des eSports sollte man diesem Beispiel folgen und daran ansetzen, eine Aufteilung zu vermeiden. Vielmehr sollte der eSport Gleichberechtigung vermitteln, in dem Frauen und Männer gleichermaßen die Chance haben, sich zu etablieren.