Bereits in den vergangenen Jahren konnte mit den eSport Studien 2019 und 2020 ein umfassendes Bild des Gesundheits- und Trainingsverhaltens sowie des Medienkonsums und Wohlbefindens im eSport gewonnen werden. Für die diesjährige eSport Studie 2021 stand das Thema Ernährung im Fokus, zu der wir über 800 eSport-Amateure und Profis befragt haben.
Die daraus gewonnen Erkenntnisse stellte Univ.-Prof. Dr. Ingo Froböse (Leiter des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation) und Rolf Buchwitz (stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg) am 03. Februar im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz vor.
Insgesamt zeigt sich bei der überwiegend männlichen Zielgruppe (86 Prozent) eine vielseitige Ernährung. Auch wenn Fast Food und Fertigprodukte auf den Tisch kommen, so ist dieser Anteil doch relativ gering: im Schnitt nur zweimal in der Woche. Knapp die Hälfte aller Befragten kocht dahingegen an mindestens fünf Tagen in der Woche selbst. Zudem ist positiv hervorzuheben, dass der Zuckerkonsum, z.B. in Form von Süßwaren und Softdrinks, unter dem der Allgemeinbevölkerung liegt. Allerdings ist der mit dem eSport häufig assoziierte Konsum von Energydrinks nicht nur ein Klischee: im Schnitt wird etwas mehr als eine Dose pro Woche getrunken. Ebenso gibt es beim Fleischkonsum Optimierungsbedarf. Trotz des relativen hohen Anteils an vegetarischen oder veganen eSportler*innen (14,8 Prozent) wird in der restlichen Gruppe im Schnitt nahezu jeden Tag Fleisch gegessen. Dahingegen könnten Obst und Gemüse häufiger auf dem Teller landen: Gerade einmal 15 Prozent der befragten Männer und 25 Prozent der befragten Frauen erreichen die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung von fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Einschränkungen der COVID-19-Pandemie nur unwesentlich auf das Gesundheitsverhalten der Teilnehmer*innen auswirken. So liegt die durchschnittliche körperliche Aktivität mit neuneinhalb Stunden pro Woche deutlich über den Bewegungsempfehlungen der WHO.
Die körperliche Aktivität ist besonders wichtig im Hinblick auf die langen Sitzzeiten der eSportler*innen. Während die eSport Profis im Durchschnitt 36,5 Stunden pro Woche spielen, sitzen auch die eSportler der unteren Leistungsstufen neben Schule bzw. Beruf weitere 20-25 Stunden pro Woche vor der Konsole oder dem Computer. Dabei wird die meiste Zeit in das Spielen von sogenannten Koop-PvP oder PvP Spielen investiert.
Erfreulich ist jedoch nach wie vor, dass sowohl die Gesundheit als auch das Wohlbefinden trotz der Einschränkungen durch die bestehende Pandemie von fast allen Befragten – wie in den Vorjahren – als gut beurteilt wird.
Den ausführlichen Forschungsbericht zur eSport Studie 2021 findet ihr hier unter dem Reiter Forschungsergebnisse.