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Spiele sind für alle da! Über die Inklusion durch den eSport

Das steigende Interesse am Massenphänomen eSport macht keinesfalls vor den rund 10 Millionen Menschen mit anerkannter Behinderung in Deutschland halt. Doch wie können auch beeinträchtigte Personen in den eSport einbezogen werden und weshalb bietet sich gerade dieser Bereich für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen an?

eSport verbindet

Der eSport ist insofern ein besonderer Teil unserer Gesellschaft, da er die Möglichkeit hat, über Nation, Geschlecht, Alter und körperliche Voraussetzung hinwegzusehen. In der digitalen Welt hat jeder die gleichen Chancen. Somit kann der eSport es möglich machen, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen, wenn die Rahmenbedingungen für behinderte Gamer*innen angepasst werden. Niklas „nik-lugi“ Luginsland, Profi-eSportler des VfB Stuttgart macht es vor. Er ist aufgrund der seltenen Erbkrankheit Osteogenesis imperfecta, auch Glasknochenkrankheit genannt, sein Leben lang auf einen Rollstuhl angewiesen. Dennoch stellt er regelmäßig sein Können in der Virtual Bundesliga unter Beweis. Es ist zu sehen: der eSport und sein nahezu barrierefreier Zugang hat ein hohes Potential, dass Menschen mit Behinderungen im besonderen Maß teilhaben, kommunizieren und interagieren können.

Barrierefreie Steuerung

Durch die individuellen Behinderungen der Spieler*innen bedarf es Eingabegeräte, die an die jeweilige Einschränkung angepasst sind. Die große Chance des eSports besteht hier, dass sich unabhängig der Person und ihres Controllers vor dem Bildschirm die Eingabe innerhalb des Spiels angleicht. Somit können keine Vor- oder Nachteile entstehen. Über die letzten Jahrzehnte entwickelten Hersteller und Tüftler verschiedenste Eingabegeräte zur Inklusion beeinträchtigter Menschen. Hierzu zählen einhändige Controller, Bewegungssensoren am Fuß oder Eingabegeräte, die mit dem Mund gesteuert werden können. Ein im letzten Jahr auf dem Markt erschienener Controller stellt eine Besonderheit dar. Er bietet die Möglichkeit verschiedenste, an die individuellen Bedürfnisse der Benutzer*innen angepasste, Eingabegeräte zu koppeln. Somit kann das gleiche Spielerlebnis für alle ermöglicht werden.

Eine inklusive Spielwelt

Neben der inklusiven Hardware ist außerdem eine Anpassung der Spiele selbst notwendig, um auf die Bedürfnisse von beeinträchtigten Gamer*innen einzugehen. Hierzu gehört einerseits die bereits erwähnte Möglichkeit zur Veränderung der Tastenbelegung. Andererseits existiert der Wunsch, mehr Charaktere mit Behinderungen in das Spielgeschehen einzubauen. Dies soll zur Identifikation mit dem Charakter und zur Sensibilisierung für das Thema Inklusion im eSport sowie in allen Bereichen der Gesellschaft führen.

Erste Schritte für ein digitales Miteinander

Durch die neuen Entwicklungen, die beeinträchtigten Gamer*innen ein möglichst vollwertiges Spielerlebnis bieten sollen, ist ein erster Schritt zur Inklusion behinderter Gamer*innen im eSport getan. Es ist zu sehen, dass der eSport einen Rahmen bieten kann, der die Grenzen zwischen Behinderung und Nicht-Behinderung verwischt. Nichtsdestotrotz ist es weiterhin nötig, neue Produkte zur Unterstützung von Menschen mit einer körperlichen Behinderung zu entwickeln. Darüber hinaus bleibt es wichtig, die Inklusion behinderter Menschen im eSport und in der Gesellschaft voranzutreiben, um so eine analoge sowie digitale Welt des Miteinanders zu ermöglichen.